Arte Hotel Bregaglia

Samstag 7. Juni und Sonntag 8. Juni 2014

Präsentation der Neuerscheinung «Arte Hotel Bregaglia 2010-2013»

‹SOL – CC›

Conrad J. Godly hat eine Serie von zweihundert Berggemälden in kleinem Format erstellt. Diese Tafeln, die wie ein fortlaufender Fries wirken, sind im Frühstücksraum aufgehängt. Es handelt sich um Berge, die den Weg von Chur ins Bergell säumen. Die eng gehängte Bildserie wirkt bewegt und erhält so einen filmischen Charakter. Dieser wird unterstützt durch den sichtbar kräftigen Pinselstrich, der ebenfalls eine fliessende Bewegung zu erzeugen scheint.


Mit dieser Werkfolge stellt sich Conrad J. Godly in eine Reihe mit zahlreichen Schweizer Künstlern, die sich ebenfalls mit dem Malen der Alpenlandschaft beschäftigt haben. Der Silsersee wurde von Giovanni Giacometti festgehalten, zahlreiche Engadiner Landschaften von Gottardo Segantini. Augusto Giacometti malte unter anderen die Bergeller Berge. Der Silser- und der Silvaplaner-See wurden auch von Peter Wyss und Ferdinand Hodler als Motiv gewählt. Diese berühmten Vorgänger scheinen für Conrad J. Godly, der seinen ganz besonderen Malstil pflegt, kein Problem darzustellen. Er beschränkt sich, im Gegensatz zu den meisten Landschaftsmalern, auf die Gipfelansicht. Da gibt es weder Seen, Bäume noch weitere Landschaftselemente. Nur schneebedeckte Berggipfel. Unterschiedliche Wetterlagen werden an der Farbe des Himmels ersichtlich, die in der sonst sehr homogen erscheinenden Reihe Variationen durchspielt.

 

Conrad J. Godly vermag es, die Erhabenheit der Schweizer Alpen im Kleinformat mit grosser Authentizität wiederzugeben. Obwohl die Bilder nur aus kräftigen Pinselstrichen und wenigen Farben zu bestehen scheinen, sind trotzdem zweihundert völlig individuelle Bergansichten entstanden. Zusammen bilden sie ein riesiges Bergpanorama, eine endlos scheinende Bergkette. Die ist uns vertraut und zugleich sehr fern – die Berggipfel sind die wohl menschenleersten Orte der Schweiz.