Arte Hotel Bregaglia

Samstag 7. Juni und Sonntag 8. Juni 2014

Präsentation der Neuerscheinung «Arte Hotel Bregaglia 2010-2013»

Projekt

Luciano Fasciati · Kurator

Céline Gaillard · Assistenz

Das Kunstereignis ‚Arte Hotel Bregaglia’ geht in die dritte Runde

Diesen Sommer wird zu den belassenen Interventionen von Judith Albert, Remo Albert Alig, Evelina Cajacob, Gabriela Gerber & Lukas Bardill, Michael Günzburger, Conrad J. Godly, huber.huber, Isabelle Krieg, Roman Signer, Gaudenz Signorell, Jules Spinatsch, Not Vital und wiedemann/mettler, welche spezifisch für den Ort entwickelt und umgesetzt wurden, ein Beitrag von Not Vital hinzukommen. Zudem werden einige kleine Überraschungen das Ereignis begleiten.


Was 2010 als einmaliges Kunstprojekt im in seiner Zeit stehen gebliebenen Hotel Bregaglia im südlichen bündnerischen Alpenraum begonnen hatte, hat sich im Verlauf der vergangenen zwei Sommersaisons zu einem grossen Kulturereignis entwickelt, das hallendes Echo nach sich zog. Die Ausstellung ‚Arte Hotel Bregaglia’ eröffnete am 27. Juni 2010 und führte den BesucherInnen die Geschichte des seit 1875 bestehenden Hotels Bregaglia mittels der Auseinandersetzung durch zeitgenössische Kunst vor Augen. Das Hotel Bregaglia ist eines der wenigen Hotels, die noch weitgehend im Originalzustand verblieben sind. Seinen ganz eigenen Charme durch dieses Verharren in der Belle Époque, das teilweise in enorm vielfältigem und vielfarbigem Intérieur verschwand, wirkte auf die Besucher anziehend und skurril zugleich.


Der Erfolg der Ausstellung in Hinsicht auf die Schweizer Kunstszene misst sich in der Qualität dieser Ortsspezifizität: der Spannung, die sich durch die Positionen ergaben, die sich mitten in hochalpiner Umgebung zu Zeitfragen stellten.


Die Kunst belebte das Hotel. Die Interventionen, die sich 2011 zu den bestehenden Positionen gesellten, griffen denn auch die Veränderung des vergangenen Jahres auf und gingen mit der Zeit mit.


Die zeitgenössischen Positionen von mittlerweile dreizehn Künstlerinnen, Künstlern und Künstlerpaaren decken Verborgenes und Vergessenes aus der bald 140-jährigen Geschichte des Hotel Bregaglia auf, schlagen Brücken zu der Zeit der Belle Époque und ziehen Verbindungen ins Heute.
Im vergangenen Sommer stellten huber.huber, die Künstlerzwillinge aus Zürich, in der Ausstellung Arte Hotel Bregaglia in Promontogno eine beobachtbare Zucht von künstlichen Kristallen aus: Während der Ausstellungsdauer wuchsen anfänglich winzige Salzkristalle zu stattlichen Kristallen an. In ‚Mischkristalle, 2012’ verbinden huber.huber die Kristallerzeugnisse mit natürlichen Kristallen. Sie führen damit nicht nur ihr Projekt von 2011 in Hinblick auf die Entwicklung ihres Schaffens weiter, sondern die Mischkristalle sind auch eine von vier neuen Werkbeiträgen, die zusammen mit den bestehenden Interventionen in der Verlängerung der Ausstellung Arte Hotel Bregaglia gezeigt werden. Gleichzeitig begleitet eine neue Kristallzucht die Sommersaison 2012.


Zur Bildansammlung ‚Digestif’, die der Fotograf Jules Spinatsch während der letzten beiden Jahren als intimes Porträt des Hotels geschaffen hat, wird zur Eröffnung eine Publikation und Spezial-Edition erscheinen. Die dritte Runde der Ausstellung lässt im Weiteren nicht nur die Arbeit ‚Walking stick’ von Not Vital, dem international bekannten Bildhauer entdecken, sondern birgt zudem eine Hommage an den Kunstparcours Arte Bregaglia von 2008 in sich: Die damals aufgelegten Druckgraphiken von Michael Günzburger ‚Das könnte der Anfang sein’ werden im Restaurant des Hotel Bregaglia auf ein Neues ausgestellt. Dazu erscheint eine vom Künstler eigens für Arte Hotel Bregaglia neu geschaffene Lithographie.


‚Arte Hotel Bregaglia’ ist aus touristischer Sicht das beste Beispiel, wie ein Kunstprojekt einen wesentlichen positiven Einfluss auf die touristische Entwicklung einer Region haben kann, und zeigt sehr gut auf, dass Kunst sich auch an weniger bekannten Orten behaupten kann.


Das Projekt hat seine regionale Verantwortung stets wahrgenommen und wurde in den letzten zwei Jahren zum kulturellen und touristischen USP des Bergells.