‹Human-Made (Crystals)›

Vierzehn Kohlezeichnungen von huber.huber bespielen den Frühstücksraum. Die Kristallbilder wirken wie wissenschaftlichen Abbildungen und stehen der Fotografie sehr nahe. Manche Kristalle scheinen förmlich in der Luft zu schweben. Wissenschaftliche Abbildungen erheben den Anspruch, eine Naturerscheinung -präzise -wiederzugeben. Die «human-made crystals» von huber.huber sind jedoch nicht Abbildungen der -Natur, sondern der menschlichen Imitation der Natur: Die Kristallvorlagen für die Zeichnungen bildeten nämlich Fotodokumentationen von Hobbykristallzüchtern.

 

Die einzelnen Zeichnungen unterscheiden sich durch die Form und Position der Kristalle und die verschieden kräftige Farbgebung des Hintergrundes. Allen Kristall-darstellungen gemeinsam ist die eckige Grundform mit ihren vielen Kanten, die durch die wiedergegebene Lichtreflexion und die Weichheit der Kohle relativiert wird. Und doch sind sie alle sehr verschieden: Jeder gezüchtete Kristall ist einzigartig und unterscheidet sich von den anderen, ähnlich wie die DNA des Menschen. Auch «Makel» werden ersichtlich – Verwerfungen in den Oberflächen oder andere Unrein-heiten, die in ihrer natürlichen Erscheinung durch die Lichtreflexion kaum auffallen. Vor unserem Auge entfalten sich traumhaft skurrile Erscheinungen aus einer geheimnisvoll entrückten Welt – einer Welt der Wissenschaft, der kontrollierten Züchtung und Manipulation zwar, aber zugleich des Traums von perfekter Schönheit und des Strebens danach.

 

So ist einmal mehr ein poetisches-klares Werk von huber.huber zum Thema der Korrelation von Mensch und Natur entstanden, das seine Wirkung im Kontrast zu der entspannten Atmosphäre des Hotelfrühstücksraums entfaltet.