Kooperation - Gaspare O. Melcher

1945 in Chur geboren, lebt und arbeitet in Cecina I.
Gaspare O. Melcher belegte 1968 und 1969 Kurse an der Sommerakademie in Salzburg bei Emilo Vedova (1919-2006). Nach längeren Aufenthalten in Venedig, Sardinien und Tunesien übersiedelte Melcher nach Amsterdam(1971-1974), wo er 1972 mit einer Einzelausstellung im Goethe-Institut erstmals auf sich aufmerksam machte.
Ausgehend von Symbolen und Schriftzeichen alter Völker entwickelte Melcher während seines Aufenthalts in Amsterdam eine Bildsprache aus neun Grundzeichen, die akkumulativ sowie in horizontalen und vertikalen Strukturen angelegt wurden (Zehnerserien). In seinen programmatischen Äusserungen wie dem Traktat zur 4. Zehnerserie (1975) und der Rede an abwesende Personen (1978) wies Melcher nachdrücklich darauf hin, dass es sich dabei nicht um dekorative Ornamentstrukturen handle, da «das BILD zuerst als ein Mittel des Denkens und der Wirklichkeitsverarbeitung und erst in zweiter Linie als MALEREI aufzufassen» sei. Trotz der sinnlichen Präsenz, die den Werken nicht abzusprechen ist, ging es dem Künstler nicht «um die Verarbeitung der Form unserer divergierenden Wirklichkeiten, sondern vor allem um deren Inhalte». Melcher konzipierte eine kommunikative Zeichensprache, die es ermöglichen soll, «das anarchische Chaos vielschichtiger Wirklichkeiten in den Griff zu bekommen». Dieses in einen Raster gefügte, symbolhaltige Zeichenvokabular - die zum Beispiel für Feuer, Wasser, Regen und Erde stehenden sogenannten Ideogramme - erwies sich für das gesamte folgende, konsequent weiterentwickelte Schaffen als überaus tragfähig.
1975 übersiedelte Melcher nach Vada bei Livorno (Italien. 1991 Wohnsitzname in Cecina (Livorno).

www.gaspareomelcher.ch