Aktuelle Ausstellung - Beschreibung

Mit hoher Akribie und vertiefter, interdisziplinärer Auseinandersetzung mit dem Wiener Literaten Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) erweitert der Künstler Remo Albert Alig autark seinen hermetischen Kosmos, der sich analog zum Ausstellungsitel spiralförmig immer weiter «zu mir selbst» führt und so authentisch mit einer in sich geschlossenen Werkschau in der Galerie Luciano Fasciati präsent sein wird.

Alig spannt, mit einem vielschichtigen Bezugssystem von Analogien, persönliche Erfahrungen, Erinnerungen und Erlebnisse zu einer anachronistischen Geistesverwandtschaft mit Hofmannsthal und seinem Werk. Durch die Sublimierung der Zeitgrenzen, welche sich in der Unmittelbarkeit der Wahrnehmung (Verschmelzung von Ich und Welt -> «unio mystica») als Allzeit manifestiert, offenbart Aligs Arbeit erstaunliche Einblicke in eine «Welt von Gestern», die sich kongenial im Jetzt widerspiegelt und an Aktualität nichts eingebüsst hat.

 

«Es ist das wahrhaft Grossartige an der Gegenwart, dass so viele Vergangenheiten in ihr als lebendige magische Existenzen drin liegen...»   Hugo von Hofmannsthal

 

«(...) In dieser Alchemie des Geistes werden ererbte Kulturgüter und Kunstformen eingeschmolzen, umgewandelt und zu neuem Leben empor geführt.» Ernst R. Curtius über Hofmannsthal

 

Die Ausstellung «Ad me ipsum» umkreist und erforscht hermetisch-fragmentarische Schlüsselworte im Werk Hofmannsthals und setzt sie einerseits künstlerisch in den Kontext einer Alchemie des Innern, wie auch in den Diskurs der Literatur- und Kunstwissenschaft. Dabei werden u.a. das magisch, mystische Frühwerk des jungen Hofmannsthal (genannt Loris) oder der daraus resultierende Sprachzweifel im «Brief des Lord Chandos» 1902 für Alig zum Kernstück seiner künstlerischen Arbeit. Mit den Worten des Künstlers «Das Schweigen des Lord Chandos wird unterschätzt», werden neue Sichtweisen bei Hofmannsthal freigelegt. Die «leise Sprache» des Dichters (zit. nach Emil Staiger) wird im 21. Jahrhundert wieder vernehmbar und entfaltet sich äusserst befruchtend in Aligs Kunst.

Remo Albert Alig (*1971) setzt sich mit philosophischen, mystischen und literarischen Themen auseinander. In seinem Werk versucht er das Wesen, die Sprache und die Atmosphäre des Menschen sowie dessen Beziehung zum Kosmos zu ergründen und in gestalterischem Dialog subtil in Erscheinung zu bringen. Aligs Bilder und Wandarbeiten, raumgreifende Installationen und Interventionen, enigmatische Objekte und lyrisch-hermetischen Texte behaupten sich in stiller Präsenz und Schlichtheit. Sie strahlen Sinnlichkeit und Einklang aus.

 

Konzert Ensemble ö! mit Texten von Remo Albert Alig
Saison 2018/19 DIE ANDERE SPRACHE · 1. Konzert «Sprache ohne Worte»
Mittwoch, 5. September 2018 um 19.30 Uhr · Eintritt CHF 40.-/15.-
Einführung mit Remo Albert Alig und David Sontòn Caflisch
Limitierte Platzzahl, Reservation/Anmeldung:
franziska.ruoss@ensemble-oe.ch

 

Führung durch die Ausstellung mit Remo Albert Alig
Mittwoch, 12. September 2018 um 19 Uhr
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung:
mail@luciano-fasciati.ch