09.05.09 bis 06.06.09
Not Vital - Pelvis
Mit der Kleinskulptur (46 x 33 x 33 cm) Pelvis knüpft der Künstler wiederum an seine Auseinandersetzung mit Tiermotiven (Kamel) an. Zugleich weist der Titel (engl. anatom. Becken) auf den Ursprung, als mitgebrachter Findling aus der Wüste, auf die Vorlage der Bronzeplastik hin.
Ergänzend zur Auflage sind als Preziosen ein versilbertes Unikat und zwei vergoldete Exemplare entstanden.
Pelvis eröffnet aber auch unbeschränkte Assoziationsräume und lässt die in der westlichen Zivilisation verbreiteten Berührungsängste mit Tod und Verfall physisch spürbar werden.
Wie viele seiner Arbeiten erscheint auch die in Bronze gegossene und vernickelte Plastik Pelvis wie ein Totem, in dem körperliche Sinneskräfte aufbewahrt sind.
Die Kunst ist für Not Vital eine Art Amulett, das Energie ausstrahlt, die dank dem Künstler auf das Publikum übergeht. Der Künstler ist also ein zeitgenössischer Schamane, der Werke schafft, die zum Leben anregen und die vergessene sinnliche, also tierische Natur des Menschen offenbaren.
In der gleichnamigen Ausstellung (Pelvis, 9. Mai bis 6. Juni 2009) wird die gesamte Auflage als 18-teilige Skulpturengruppe in einer Bodeninstallation im Hauptraum der Galerie inszeniert.
Auch dies ein typisches Merkmal in Vitals Schaffen. Das Anordnen von ‚identischen’ Arbeiten zu einer raumgreifenden Gesamtinstallation.
Pelvis wird in der Ausstellung wie eine Jagdtrophäe oder ein Totem, wie ein kostbares und magisches Stück präsentiert. Sie spielt auf den menschlichen Umgang mit Tieren an und auf den Kreislauf von Leben und Tod.
Wie bereits bei vorangegangenen Werken Vitals (Tongue, Sled, Nietzsches Schnauz), erfährt auch Pelvis zurzeit eine Vergrösserung und wird zur monumentalen chromglänzenden Skulptur, für eine Ausstellung in Beijing gefertigt.
Ergänzend zur Ausstellung zeigt Not Vital im Galeriekabinett eine Auswahl aktueller Arbeiten auf Papier.