10.09.05 bis 08.10.05
Ladina Gaudenz - Vertigo
Seit es sie gibt, hat die Fotografie die Malerei beeinflusst – und umgekehrt.
In den 1960er Jahren hatte Andy Warhol Fotos und Zeitungsausschnitte im Siebdruckverfahren in Bilder umgesetzt, Gerhard Richter fing an, nach Fotos zu malen. Doch bald einmal hat sich die Fotografie als eigenständige Kunstgattung etabliert. Bei Ladina Gaudenz (1962) bewahrt sie eine dienende Funktion. Auf die Leinwand projiziert bildet sie die Vorlage für ihre meist in Serien gemalten Werke, die sich während des Arbeitsprozesses, von Bild zu Bild, immer mehr von der zugrunde liegenden fotografischen Aufnahme entfernen, sei es durch Vergrösserung und Unschärfe oder durch die Verselbständigung eines Ausschnittes zu einem neuen Ganzen.
In den Werkgruppen «Vers-soi, 2004 und «Vertigo, 2005» beschäftigt sich Ladina Gaudenz – wie bereits in den vorangegangenen Werkgruppen «Jumelles, 2000; Echo und Wachhunde 2003» - mit der Thematik des Spiegelbildes.
In der Ausstellung «Vertigo» setzt sich die Künstlerin wiederum mit Motiven aus der Natur auseinander, dazu präsentiert sie mehrere in Öl gefertigte Bilder und fotografische Arbeiten.
Die Idee des Spiegels, der Verdoppelung, geht beim Schaffen von Ladina Gaudenz zudem Hand in Hand mit der seriellen Arbeitsweise. Dasselbe Motiv wird mit kleinen Abweichungen bis zu einem Dutzend Mal wiederholt. Dabei wird sowohl die Idee des Gemäldes als Unikat in Frage wie auch das Verhältnis von Fotografie und Malerei zur Diskussion gestellt.