26.10.07 bis 28.10.07
Gruppenausstellung - Lärchen/Jürg Moser, Gaudenz Signorell, Jules Spinatsch
Neuerscheinungen in der Edition Luciano Fasciati: ‚GATE’ von Jürg Moser, 6 Inkjet-Colorprints; das vielteilige Portfolio ‚FRAGMENTE EINER REISE’ von Gaudenz Signorell; von Jules Spinatsch ‚CORPORATE GUARDS’, ein 6-teiliges Serigraphie-Leporello.
Jürg Moser (*1950) wurde bekannt mit seinen Skulpturen und Rauminstallationen aus Wachs und Grafitguss. Er entwickelt seine Formen aus dem Zwischenraum und aus der Leere. Er untersucht was zwischen den Dingen, im Schatten liegt und kehrt die Zuordnung von Hülle und Leere um, indem er die Leere zur eigentlichen Form macht.
Auf diesem Ansatz basiert auch die vorliegenden Fotoserie ‚Gate’ die 2007 im Indian Museum in Kolkata entstanden ist. In der Leere der Vitrinen widerspiegelt sich eine entrückte Räumlichkeit aus vergangener Zeit. Die Reflexion des Lichtes auf den Glasoberflächen überlagert die spärlich ausgestellten Objekte und lassen diese als entrückte Rohlinge (Findlinge) erscheinen. Auf exemplarische Weise verleiht diese Arbeit einer musealen Situation eine räumliche Eigenständigkeit die nur auf sich selber zu verweisen scheint
Gaudenz Signorell (*1950) arbeitet seit bald dreissig Jahren im Medium der Fotografie an der Entwicklung seines kohärenten Œuvres. Stets reagiert er mit seiner Arbeit auf Orte, sein Lebensraum wechselt zwischen Graubünden, Paris, New York und Kuba. Dabei spielen seine Auslandaufenthalte eine bedeutende Rolle und wichtige - auch in der Galerie Luciano Fasciati präsentierte - Werkgruppen gehen darauf zurück.
Signorells fotografische Arbeiten machen Stimmungen sichtbar, oft schemenhaft oder scheinbar unpräzise, dennoch von überzeugender Eindringlichkeit.
Das Portfolio ‚Fragmente einer Reise’ ist im Frühjahr dieses Jahres auf einer Reise durch Indien entstanden.
Gaudenz Signorell schafft mit seinem Werk immer wieder (Frei-) Räume für eigene Projektionen, öffnet Perspektiven welche über den fotografischen Begriff weit hinausgehen.
Der in Zürich und Genf lebend und arbeitende Davoser Jules Spinatsch (*1964) gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Fotokünstlern seiner Generation. In seinen Werken und dem gleichnamigen Buch ‚Temporary Discomfort’ über das World Economic Forum in Davos und New York sowie die G8-Gipfel in Genua und Evian zeigt er anstelle von Strassenschlachten Davoser Winternächte mit Stacheldrahtzaun im Flutlicht, zu Barrikaden umfunktionierte Frachtcontainer in Genua sowie einsame Fernsehübertragungswagen und Wachmänner im nächtlichen New York.
Das nun vorliegende Seriegraphieleporello interpretiert die 2002, während des World Economic Forum in New York, entstandene Werkgruppe ‚Corporate Guards’ neu und gibt diese in verdichteter Form und eigenständiger Materialisierung wieder.
Umrahmt wird die Editionspräsentation von der Ausstellung ‚Lärchen’ mit ausgewählten Werken aus der Sammlung von Regula und Hans-Jörg Ruch aus St. Moritz. Diese kleine aber feine Exposition gibt einen konzentrierten Einblick in die engagierte Sammlungstätigkeit dieser Privaten Bündner Kunstsammlung.
Der Schwerpunkt und der gemeinsame Nenner der Sammlung liegt im Bezug zu Graubünden, sei es zur Landschaft, zur Kunst oder zu Künstler Graubündens.
Die thematische Begleitausstellung zeigt Darstellungen und Abbildungen von Lärchen.
Der Baum seit alters her beliebte Fläche für menschenähnliche Projektionen wird in dieser Ausstellung auf unterschiedlichste weise thematisiert.