24.10.09 bis 21.11.09
Christoph Draeger, Bro ken
Die Ausstellung BRO KEN zeigt Werke des 1965 in Zürich geborenen, in Serneus aufgewachsenen, die letzten Jahre weit gereisten und vor allem in New York tätigen Künstler Christoph Draeger.
1998 hatte schon einmal eine Ausstellung zu Christoph Draeger in der Galerie Luciano Fasciati stattgefunden. Für das Comeback in Chur stellt der Künstler die Thematik seiner Werke, die immer etwas mit Zusammenbruch und Katastrophen zu tun haben, in einen erweiterten Kontext. Was bisher hauptsächlich auf ein persönliches Interesse, ja gar Faszination, an Katastrophengeschehnissen, deren Hergänge und Zeugnisse am Ereignisort zurückzuführen war, erhält jetzt auch autobiographische Züge. BRO KEN bezieht sich nicht nur auf die in der Ausstellung thematisierten, real stattgefundenen Katastrophen, sondern auch auf menschliche Bezüge, unter anderem direkt auf den Künstler selbst. Christoph Draeger geht kritisch mit seinem bisherigen Werdegang um: Was mit einer erfolgreichen Laufbahn begann, kam mit dem 11. September 2001 etwas ins Stocken. Draegers Kunst, dessen Mittelpunkt die Katastrophe, das Desaster, die Zerstörung ist, wirkt seither manchen zu bedrohlich, da der Terroranschlag von 9/11 noch zu sehr in allen Bewusstsein verankert war. Trotzdem weiterhin sehr erfolgreich, werden auch diese Aspekte in die Ausstellungsthematik einbezogen.
Auch Verweise auf menschliches Versagen im Zusammenhang mit der hochtechnologisierten Gesellschaft werden in den Ausstellungsobjekten zu finden sein: So ist die Ausstellung ganz dem Prinzip des Misserfolgs und Versagens verschrieben.
Dabei ist auch ein Augenmerk auf die aktuelle allgemeine Verunsicherung aufgrund der globalen Rezession und den immer dringlicher werdenden Umweltproblemen gelegt. Christoph Draeger spricht also zugleich das kollektive Unterbewusstsein wie auch eigene, autobiographische Misserfolge an.