18.06.05 bis 18.08.05
Christian Schwager - Falsche Chalets
Die Ausstellung «Falsche Chalets» lädt zu einer Reise durch die andere Schweiz ein.
Es zeigt Fotografien von Christian Schwager (geb. 1966) von Schweizern Bunkern aller Landesregionen, welche unter andrem auch als Chalets getarnt sind. Aus Graubünden werden Beispiele von Laret/Davos, Susch, vom Ofenpass, von Maloja-Kulm, Sufers, und Disentis gezeigt. Sie sind Zeugnisse eines bedeutenden Kapitels der Schweizer Geschichte und kuriose Relikte geheimer Gestaltung im Stil eines militärischen Ballenbergs.
Wohnhäuser, Ställe und Schuppen erstellt zum blossen Schein. Die getarnten Bunker geben sich aussen als Häuser und ihre eigentliche Funktion ist verdeckt.
Zu hunderten sind die Bunker in der ganzen Schweiz verteilt. Erbaut wurden sie ab 1938 im Geiste des «Réduit» bis zum Ende des Kalten Krieges im Auftrag der Schweizer Armee. Seit den neunziger Jahren unterstehen sie nicht mehr der Geheimhaltung. Im lokalen Baustil der jeweiligen Region gestaltet, erscheinen die Bunker perfekt getarnt.
Der Fotograf Christian Schwager entlarvt zwischen 2OO1 und 2OO3 die Haustarnungen, deren kunsthandwerkliche Ausführung liebevolle Detailgestaltung auf ihn typisch schweizerisch wirkten, und legt damit offen, wie die Armee die lokale Baurealität interpretierte. Heute unterliegen die Bauten bisweilen einem unfreiwilligen Humor und erzählen eine eigentümliche Geschichte geheimer und amtlich verordneter Gestaltung.
Die Ausstellung «Falsche Chalets» gewinnt in diesem Sinn historische Bedeutung, da sie als Zeitdokument den Zustand dieser Festungswerke zwischen 2OO1 und 2OO3 bezeugt, als sie Christian Schwager fotografiert hat.