07.05.11 bis 04.06.11
Remo Albert Alig - Altus
Die Ausstellung ‚ALTUS' gewährt neue Einblicke in den vielschichtig hermetischen Kosmos von Remo Albert Alig. Das lateinische Wort ‚altus', welches bewusst für den Titel der Ausstellung gewählt wurde, eröffnet bei genauer Forschung eine ganze Reihe von Assoziationen zu den ausgestellten Exponaten. Dieses Urwort steht sowohl für ‚hoch' wie für ‚tief', welches einem Paradoxon gleich, die Vereinigung der Gegensätze in sich hütet. Altus steht aber auch für das Pseudonym eines Alchemisten aus dem 17.Jahrhundert, der mit seinen Traktaten ein unsterbliches Geheimnis in unsere Zeit haucht.
Das Feld der Analogien und Entsprechungen, wie auch hermetische Axiome und Traktate, bilden den Keim der Inspiration der ausgestellten Arbeiten. Gezeigt werden Werke, welche im Angesicht der Vergänglichkeit zu feinstofflich sinnlichen Ereignissen erblühen. Werke, die subtil den fragilen Raum zwischen Oben und Unten und deren Wechselwirkung hinterfragen.
Die Bodenarbeit 'Epitaph – eine tätowierte Wolkendecke' bildet das Herzstück der Ausstellung. Verschiedene Marmorbruchstücke wurden zu einer rechteckigen Platte zusammengefügt und mit einem lyrisch-hermetischen Destillat versehen (graviert). Der russisch-amerikanischen Schriftstellers Joseph Brodsky hat sich mal über die Erscheinung von Marmor wie folgt geäussert. ‚Marmor hat mehr mit den Wolken gemein als mit dem Boden.' Dieses analoge Denken hat sich in der oben beschriebene Arbeit manifestiert.
Von dieser Marmorarbeit aus pulsiert das interdisziplinäre Vorgehen des Künstlers durch imaginäre Nervenbahnen zu den Synapsen weiterer Werke. Vom blauen Blütenreigen des Zodiak zum Nigredo russgefangener Urschwärze lüftet sich der Schatten der Zeit im Salzdunst von ‚Mundus Subterraneus' und kommt im mehrteiligen Werk ‚Il libro del Sole', das mittels Sonnenkonzentrat Chiffren, Zeichen, Symbole und Ideogramme im Goldbrand erleuchten lässt, zum lang ersehnten Sonnenaufgang nach einer traumhaften Nachtmeerfahrt.
Führungen durch die Ausstellung mit Remo Albert Alig
Donnerstag 12. Mai 2011 um 18.30 Uhr
Samstag, 4. Juni 2011 um 14 Uhr