27.08 bis 24.09.16
Jules Spinatsch
JULES SPINATSCH
Halbautomat II - Endspiel
Die Ausstellung «Halbautomat II» schliesst an die erste Ausstellung «Halbautomat – Semiautomatic Photography» vom August 2013 an. Ausgangspunkt sind 7 Panorama Arbeiten die letztes Jahr unter dem Titel «7 Places 7, Precarius Fields» in Zusammenarbeit mit Kurator Urs Stahel entstanden und am Fotofestival Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg in 7 verschiedenen Institutionen ausgestellt waren.
Drei dieser Arbeiten bilden die Basis der Einzelausstellung, erweitert um eine zusätzliche Arbeit, die am Festival nicht gezeigt werden konnte. Sie entstand im Innern von SAP, einem der weltweit grössten Softwarekonzerne.
Im Zentrum der ersten Ausstellung Halbautomat stand die Frage nach dem Übergang von menschlich bestimmten zum maschinell determinierten, von der Autonomie, dem bewussten Rückzug und Wiedereingreifen des Autors in verschiedenen Stadien einer Arbeit. Dazu der Einsatz des Zufalls oder dessen absichtliche Verhinderung. In der Ausstellung fanden sich neben verschiedenen Surveillance Panorama Projekten, generiert mit computergesteuerten Kameras, auch Arbeiten mit gefundenen Bildern und eine „analytische“ Arbeit eines selbständig und repetitiv ablaufenden Naturphänomens (Tableau d'Eclat).
Die aktuelle Ausstellung konzentriert sich nun auf die letzten Arbeiten mit computergesteuerten Kameras. Sie zeigt eine Varietät von Auswertungen des Materials: grossformatige Panoramabilder, Bildserien und Videosequenzen: Zeitreise zeigt die Entstehung des Universums vom Urknall bis heute in einem Panoramabild, aufgenommen über die gesamte Dauer eines Lehrfilms in einem Fulldome Planetarium. Weiter Tanzboden 1, eine 16 stündigen Technoparty in über 700 nervösen Einzelbildern chronologisch montiert zu einem raumfüllenden Bild. Schliesslich die Arbeit im Hauptraum, die in letzter Konsequenz ihre eigene Analyse vorführt: Eine Analogie struktureller und funktionaler Natur vom Inneren eines panoptischen Gefängnisses und eines Softwarekonzerns.
Halbautomat II konfrontiert uns mit der technologischen Realität einer unausweichlichen, selbst-generierenden Gegenwart und Fluchtmöglichkeiten ins entfernteste Äusserste oder ins eigene Innere – ähnlich den Stücken von Samuel Beckett und den Werken HR Gigers.
Künstlergespräch mit Urs Stahel und Jules Spinatsch: Mittwoch, 7. September 2016, um 19 Uhr
Finissage und Führung mit Jules Spinatsch: Samstag, 24. September 2016, um 16 Uhr