05.12. bis 31.12.15
ZWISCHENHALT
Folgende Künstler sind an dieser Gruppenausstellung vertreten:
Gaspare O. Melcher
1945 in Chur geboren, lebt und arbeitet in Cecina I.
Gaspare O. Melcher belegte 1968 und 1969 Kurse an der Sommerakademie in Salzburg bei Emilo Vedova (1919-2006). Nach längeren Aufenthalten in Venedig, Sardinien und Tunesien übersiedelte Melcher nach Amsterdam(1971-1974), wo er 1972 mit einer Einzelausstellung im Goethe-Institut erstmals auf sich aufmerksam machte.
Ausgehend von Symbolen und Schriftzeichen alter Völker entwickelte Melcher während seines Aufenthalts in Amsterdam eine Bildsprache aus neun Grundzeichen, die akkumulativ sowie in horizontalen und vertikalen Strukturen angelegt wurden (Zehnerserien). In seinen programmatischen Äusserungen wie dem Traktat zur 4. Zehnerserie (1975) und der Rede an abwesende Personen (1978) wies Melcher nachdrücklich darauf hin, dass es sich dabei nicht um dekorative Ornamentstrukturen handle, da «das BILD zuerst als ein Mittel des Denkens und der Wirklichkeitsverarbeitung und erst in zweiter Linie als MALEREI aufzufassen» sei. Trotz der sinnlichen Präsenz, die den Werken nicht abzusprechen ist, ging es dem Künstler nicht «um die Verarbeitung der Form unserer divergierenden Wirklichkeiten, sondern vor allem um deren Inhalte». Melcher konzipierte eine kommunikative Zeichensprache, die es ermöglichen soll, «das anarchische Chaos vielschichtiger Wirklichkeiten in den Griff zu bekommen». Dieses in einen Raster gefügte, symbolhaltige Zeichenvokabular - die zum Beispiel für Feuer, Wasser, Regen und Erde stehenden sogenannten Ideogramme - erwies sich für das gesamte folgende, konsequent weiterentwickelte Schaffen als überaus tragfähig.
1975 übersiedelte Melcher nach Vada bei Livorno (Italien. 1991 Wohnsitzname in Cecina (Livorno).
Cécile Wick
1954 in Merenschwand geboren, lebt und arbeitet in Zürich.
Freie künstlerische Arbeit seit 1978: Ausstellungen, Publikationen, Kunst und Bau Projekte
Professorin im Studienbereich Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich
Seit 1998 Projekte mit Peter Radelfinger: f.i.r.m.a.
Florio Puenter
Born in 1964 in Edgadin Valley, Switzerland, Florio Puenter lives and works in Engadin and New York.
Puenters works whose visual themes are linked to old photographs, photos showing only 'postcard' views. By remaining faithful to the original composition of the image, and by using tones of green and blue in order to suggest the atmosphere of tinted photos, Puenter recreates the same landscapes previously portrayed but - aware as he is how architecture has swallowed up nature, and not vice-versa - he leaves out the buildings and re-establishes a purist perception of the habitat. The outcome is silent panoramas, lonely horizons in which the human dimension disappears or at least is hidden (the mirroring waters of a lake might, however, at times reveal the reflection of some urban settlement that has been otherwise removed by the computer). For Puenter this is neither about recreating an earthly Eden nor about a new Arcadia. On the contrary the artist refuses any allusions to ancient times by setting side by side past and present, nature and artifice, in a circular manner and in order to arrive at a maximum of landscape 'revisionism'.
Gaudenz Metzger
Gaudenz Metzger (*1980) lebt und arbeitet als Fotograf und Künstler in Zürich.
Er beschäftigt sich vor allem mit der Darstellung von Landschaften.
Not Vital
Not Vital (*1948 in Sent), gehört zu den international führenden Bildhauern seiner Generation. Seit 1974 lebt und arbeitet er abwechselnd in Sent, New York, Lucca und Agadez. Seit 1971 zahlreiche internationale Beteiligungen an Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. 2001 an der Biennale von Venedig.
Not Vital ist vor allem als Bildhauer tätig und benutzt traditionelle Materialien wie Bronze, Lehm, Gips, Marmor, Glas, Holz, Gold und Silber sowie Aluminium, Leder, Salz, Schnee und Eis. Das Hauptthema seiner Plastiken, architektonischen Konstruktionen, Zeichnungen, Fotografien und Installationen, ist die Natur, vor allem Tiere (Kamele, Schafe, Esel, Kühe und heimische Wildtiere).
www.notvital.chJules Spinatsch
1964 in Davos geboren, lebt und arbeitet in Zürich und Wien.
Der Davoser Jules Spinatsch gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Fotokünstlern seiner Generation. In den letzten Jahren machte Jules Spinatsch vor allem durch Langzeitprojekte und Buchpublikationen international auf sich aufmerksam. Snow Management, eine Fallstudie zur Tourismusindustrie, thematisiert die Transformation der Alpen zur Ereignis-Landschaft. Temporary Discomfort untersucht die Bedingungen dokumentarischer Fotografie bei politischen Ereignissen. Arbeiten aus diesem Zyklus wurden 2006 im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt, die Monografie Temporary Discomfort 2005 in Arles als weltweit bestes Fotografiebuch ausgezeichnet. 2007 erschien das Buch Highlights International.
Das Kunsthaus Zug richtete Jules Spinatsch die erste grosse monographische Museumsausstellung (Am Ende der Sehsucht, Dez. 2008 bis 22. Febr. 2009) in der Schweiz aus. Fotografien, raumgreifende Video- und Bildinstallationen gaben einen detaillierten Einblick in das weite Feld seiner Interessen. Dazu erschien die umfangreiche Publikation Jules Spinatsch (Kodoji Press Baden), mit Texten von Catherine Hug, Marco Obrist und Joerg Bader.
Gabriela Gerber & Lukas Bardill
Gabriela Gerber (*1970) und Lukas Bardill (*1968), leben und arbeiten in Schiers.
Gabriela Gerber und Lukas Bardill arbeiten in voralpinen Landschaftsräumen und untersuchen deren Nutzung auf ihren ästhetischen Gehalt. Ihr Interesse an wirtschaftlichen Eingriffen in die Umgebung transformieren sie in Videos, Fotografien und Installationen. Sie bauen Bilder aus Landschaftsfragmenten. Mit diesen medialen Neuformulierungen vermag das Künstlerpaar an romantische Sehnsüchte nach Erhabenheit und Schönheit anzuknüpfen und diese zugleich zu dekonstruieren. Das Potenzial der Täuschung wird offengelegt.
www.bardillgerber.ch