05.12. bis 31.12.15
ZWISCHENHALT
Folgende Künstler sind an dieser Gruppenausstellung vertreten:
frölicher I bietenhader
Selina Frölicher (*1985) und Micha Bietenhader (*1985) konzipieren vor Ort mittels künstlerischen Eingriffen visuell wie auditiv erfahrbare Rauminszenierungen. Seit einem 2008 gemeinsam durchgeführten Projekt im Rahmen ihres Studiums an der HSLU arbeiten sie als Künstlerduo frölicher|bietenhader zusammen. Bewusste Ansammlung und der Einbezug von vielseitigen, modernen wie antiquarischen Film-Materialien sowie langjährige Entwicklung von Techniken zeichnen ihre Arbeiten aus. Den Besucher im Raum navigierende Illusion und Manipulation sind Resultat einer seriösen und bewussten Auseinandersetzung mit dem Ort.
www.froelicherbietenhader.chReto Cavigelli
Abtasten, verwerfen, abtragen und übermalen sind die Herangehensweisen und die Themen welche Reto Cavigelli beschäftigen. Diese setzt er in langwierigen Malprozessen um, verfolgt diese weiter, um sie in vielfältigsten Aspekten, in formaler und farblicher Hinsicht, in gestischer Manier auf den Bildträger zu übersetzen und in ihrer Erlebbarkeit zu veranschaulichen. Als Ergebnis dieses Prozesses entstehen Bilder die sich zwischen Wirklichkeit und Phantasie bewegen und Assoziationen zu realen, uns bekannten Landschaften hervorrufen.
Gian Häne
Gian Häne (*1979) ist in Davos Clavadel aufgewachsen lebt und arbeitet in Luzern.
Holzschnittartiges vermischt sich im Werk von Gian Häne mit malerischen, plastischen und zeitgenössischen Elementen. Aus dem Hintergrund heraus geschnitzt erhalten seine mit Pinsel und Holzschnittmesser bearbeiteten Werke etwas Expressives. Das Nicht-Sichtbare übernimmt im Schaffen von Gian Häne einen enorm wichtigen Einfluss auf das Sichtbare. Die äussere Hülle hinterlässt sicherlich den ersten Eindruck. Wer aber die Oberfläche kennt, will meist auch wissen, was sich darunter verbirgt.
www.gianhaene.comGaspare O. Melcher
1945 in Chur geboren, lebt und arbeitet in Cecina I.
Gaspare O. Melcher belegte 1968 und 1969 Kurse an der Sommerakademie in Salzburg bei Emilo Vedova (1919-2006). Nach längeren Aufenthalten in Venedig, Sardinien und Tunesien übersiedelte Melcher nach Amsterdam(1971-1974), wo er 1972 mit einer Einzelausstellung im Goethe-Institut erstmals auf sich aufmerksam machte.
Ausgehend von Symbolen und Schriftzeichen alter Völker entwickelte Melcher während seines Aufenthalts in Amsterdam eine Bildsprache aus neun Grundzeichen, die akkumulativ sowie in horizontalen und vertikalen Strukturen angelegt wurden (Zehnerserien). In seinen programmatischen Äusserungen wie dem Traktat zur 4. Zehnerserie (1975) und der Rede an abwesende Personen (1978) wies Melcher nachdrücklich darauf hin, dass es sich dabei nicht um dekorative Ornamentstrukturen handle, da «das BILD zuerst als ein Mittel des Denkens und der Wirklichkeitsverarbeitung und erst in zweiter Linie als MALEREI aufzufassen» sei. Trotz der sinnlichen Präsenz, die den Werken nicht abzusprechen ist, ging es dem Künstler nicht «um die Verarbeitung der Form unserer divergierenden Wirklichkeiten, sondern vor allem um deren Inhalte». Melcher konzipierte eine kommunikative Zeichensprache, die es ermöglichen soll, «das anarchische Chaos vielschichtiger Wirklichkeiten in den Griff zu bekommen». Dieses in einen Raster gefügte, symbolhaltige Zeichenvokabular - die zum Beispiel für Feuer, Wasser, Regen und Erde stehenden sogenannten Ideogramme - erwies sich für das gesamte folgende, konsequent weiterentwickelte Schaffen als überaus tragfähig.
1975 übersiedelte Melcher nach Vada bei Livorno (Italien. 1991 Wohnsitzname in Cecina (Livorno).
Isabelle Krieg
1971 in Freiburg geboren, lebt und arbeitet in Zürich und Dresden.
Isabelle Krieg absolvierte nach dem Vorkurs das Grundstudium für Visuelle Kommunikation an der HGK in Luzern, es folgten Atelierstipendien in Berlin, Scuol und Rom.
Isabelle Krieg behauptet sich in verschiedenen Ausdrucksformen wie: Aktion, Installation, Intervention, Fotografie und auch der Performance.
Astrid Korntheuer
1979 in Schwelm (D) geboren, lebt und arbeitet in Offenbach (D).
Die Foto-Künstlerin beschäftigt sich mit dem Thema der Sehnsucht nach der Natur, dabei geht es ihr um Traumlandschaften, um fiktiv – reale Bildräume.
Astrid Korntheuer dokumentiert Landschaften, ohne diese jedoch konkret zu beschreiben. Sie bilden große Areale ab und sind doch ausschnitthaftig. Die genaue Umgebung ist nicht fassbar. Der Traum bzw. die Illusion vom «Ende der Welt» bleibt bestehen.
Evelina Cajacob
1961 in Sumvitg geboren, lebt und arbeitet in Malans GR.
1988-1993 Escuela superior de Bellas Artes «Escola Masana» Barcelona. Evelina Cajacob beschäftigt sich in ihrem Werk als Schwerpukt mit Zeichnung, Objekten und Raumbezogenen Insatallationen. Dabei lotet sie Schnittstellen zwischen Bewegung, Wiederholung und Verdichtung aus. Cajacobs Arbeiten auf die sich ein Hauch von Vergänglichkeit und Ambivalenz legen ermöglichen somit eine erweiterte Wahrnehmungsebene.
www.evelinacajacob.chWiedemann/Mettler
Pascale Wiedemann (*1966) studierte Produktegestaltung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und Bühnenbild an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitet als Künstlerin für Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, erhielt verschiedene Stipendien und Förderpreise, realisierte Kunst am Bau Projekte und Bühnenbilder sowie Filmausstattungen.
Daniel Mettler *(1965) studierte Architektur an der Eidg. Technischen Hochschule in Zürich. Nebst seiner Tätigkeit als freier und mitarbeitender Architekt betreute er verschiedene Projekte (Lehre und Forschung) am Lehrstuhl von Prof. Mario Campi am Departement für Architektur an der ETHZ.
Pascale Wiedemann und Daniel Mettler arbeiten seit 2001 gemeinsam als Künstlerpaar wiedemann/mettler. Charakteristisch für ihr Schaffen: Sie fügen vorgefundene Alltagsobjekte entweder neu zusammen oder verfremden diese mit subtilen Eingriffen. Dadurch erhalten die aus Gebrauchsgegenständen neu entstandenen Werke stets auch eine gesellschafts und sozialkritische Konnotation. Formal ebenso wichtiger Teil der Arbeit ist die inszenierte Fotografie ihrer meist raumgreifenden Installationen.
www.wiedemannmettler.chJules Spinatsch
1964 in Davos geboren, lebt und arbeitet in Zürich und Wien.
Der Davoser Jules Spinatsch gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Fotokünstlern seiner Generation. In den letzten Jahren machte Jules Spinatsch vor allem durch Langzeitprojekte und Buchpublikationen international auf sich aufmerksam. Snow Management, eine Fallstudie zur Tourismusindustrie, thematisiert die Transformation der Alpen zur Ereignis-Landschaft. Temporary Discomfort untersucht die Bedingungen dokumentarischer Fotografie bei politischen Ereignissen. Arbeiten aus diesem Zyklus wurden 2006 im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt, die Monografie Temporary Discomfort 2005 in Arles als weltweit bestes Fotografiebuch ausgezeichnet. 2007 erschien das Buch Highlights International.
Das Kunsthaus Zug richtete Jules Spinatsch die erste grosse monographische Museumsausstellung (Am Ende der Sehsucht, Dez. 2008 bis 22. Febr. 2009) in der Schweiz aus. Fotografien, raumgreifende Video- und Bildinstallationen gaben einen detaillierten Einblick in das weite Feld seiner Interessen. Dazu erschien die umfangreiche Publikation Jules Spinatsch (Kodoji Press Baden), mit Texten von Catherine Hug, Marco Obrist und Joerg Bader.
Gaudenz Signorell
Gaudenz Signorel (*1950)l arbeitet seit über vierzig Jahren im Medium der Fotografie an der Entwicklung seines kohärenten Œuvres. Stets reagiert er mit seiner Arbeit auf Orte, sein Lebensraum wechselt zwischen Graubünden, Paris, New York, Kuba oder Indien. Dabei spielen seine Auslandaufenthalte eine bedeutende Rolle und wichtige Werkgruppen gehen darauf zurück. Signorells fotografische Arbeiten machen Stimmungen sichtbar, oft schemenhaft oder scheinbar unpräzise, dennoch von überzeugender Eindringlichkeit. Der Künstler schafft mit seinem Werk immer wieder (Frei-) Räume für eigene Projektionen, öffnet Perspektiven welche über den fotografischen Begriff weit hinausgehen.
Bartolomeo Migliore
1960 in Santena/Torino (I) geboren, lebt und arbeitet in Turin.
«Seine Inspirationsquelle und sein Orientierungsfeld ist die Welt der Rockmusik im weitesten Sinne. Hier schöpft er seine Motive, aber auch Anreize für die Gestaltungen und die Strategie, sich in eher unspezifischen räumlichen Situationen einzunisten. Textfragmente aus Rocksongs tauchen darin ebenso auf, wie Versatzstücke aus CD-Covers, Videoclips und der Werbung. Signete und Labels, oder Formen, die sich als solche gebärden, gehören zum formalen Fundus, aus dem er seine installativen Eingriffe schöpft. Es fliessen Elemente der Strassenkunst, wie Graffiti, wilde Plakatszene, Flyer, Schablonenschriften u.v.m. in sein Schaffen ein.»
«Es ist die Sprache jener Kultur der achtziger Jahre, welche geradezu programmatisch die Grenzen zwischen Pop, insbesondere der Technoszene und Kunst wenn nicht aufhebt zumindest missachtet und in beide Richtungen überschreitet. International anerkannte Künstler schaffen CD-Covers für befreundete Musiker, spielen selbst in einer Band oder bestätigen sich als erfolgreiche DJs. Dieses Cross-over taucht in Migliores Kunst auf. Sie trägt aber auch eindeutig ‚europäische’ Spuren, Spuren des ‚objet trouvé’, Spuren einer Wahrnehmung, die im trashigen nicht nur ein bestimmtes Lebensgefühl, sondern auch ästhetische Qualitäten entdeckt und aufnimmt.»
Corinne Schatz
Gabriela Gerber & Lukas Bardill
Gabriela Gerber (*1970) und Lukas Bardill (*1968), leben und arbeiten in Schiers.
Gabriela Gerber und Lukas Bardill arbeiten in voralpinen Landschaftsräumen und untersuchen deren Nutzung auf ihren ästhetischen Gehalt. Ihr Interesse an wirtschaftlichen Eingriffen in die Umgebung transformieren sie in Videos, Fotografien und Installationen. Sie bauen Bilder aus Landschaftsfragmenten. Mit diesen medialen Neuformulierungen vermag das Künstlerpaar an romantische Sehnsüchte nach Erhabenheit und Schönheit anzuknüpfen und diese zugleich zu dekonstruieren. Das Potenzial der Täuschung wird offengelegt.
www.bardillgerber.ch
Andrea G. Corciulo
1972 in Teufen geboren, lebt und arbeitet in St. Gallen.
Corciulo befasst sich jeweils über einen längeren Zeitraum mit einem ganz spezifischen Thema und setzt dieses in mehreren gemalten Bildern um. Dabei sind Inhalt und Technik seiner Malerei höchst präzise formuliert und umgesetzt. Diese intensive Auseinandersetzung öffnet den Blick in die Tiefe und rechtfertigt den Akt des Malens durch Offenbarung von Empfindungen, die nur durch das ‚gemalt werden’ sichtbar gemacht werden können. Andrea Corciulo ist ein konzentrierter und beständiger Schaffer der seine Arbeit stets kritisch hinterfragt und in den Dialog mit anderen Menschen stellt. Diese Offenheit und Direktheit widerspiegelt sich auch in seinem Werk, das stets Emotionen beim Betrachter auszulösen vermag und ihn gleichfalls zur Selbstreflexion anregt.
www.andreacorciulo.comRemo Albert Alig
1971 in Chur geboren, lebt und arbeitet in Flims GR.
Remo Albert Alig setzt sich mit philosophischen, mystischen und literarischen Themen auseinander. In seinem Werk versucht er das Wesen, die Sprache und Atmosphäre seines Gegenübers, von Mensch, Ding und Umgebung sowie dessen Beziehung zum Kosmos zu ergründen, erforschen, auszuloten und in gestalterischem Dialog subtil in Erscheinung zu bringen. Seine Bilder und Wandarbeiten, raumgreifenden Installationen und Interventionen, enigmatischen Objekte und lyrisch-hermetischen Texte behaupten sich in stiller Präsenz und Schlichtheit durch hohe Sinnlichkeit und ausstrahlende Ruhe.
www.alig-kunst.ch